13.06.2025
Vor zwei Jahren beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) als Destinatärin der Lotterie GlücksSpirale an der Sanierung des Dachwerks und der Dachabdichtung des Alten Steinbrechers in Osnabrück Pye mit 100.000,00 €.
Nun überbrachte Peter Bröker vom Ortskuratorium Osnabrück der DSD an Stefan Peitz vom Verein der Dampflokfreunde bei einem Pressetermin eine Bronzetafel mit der Aufschrift „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Die Tafel soll an das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale erinnern und zu weiterer Unterstützung motivieren. Der Steinbrecher gehört zu den über 560 Objekten, die die private DSD, die in diesem Jahr ihr 40. Jubiläum feiert, dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale.
Nördlich von Osnabrück befindet sich auf dem Piesberg ein reiches Rohstoffvorkommen. Hier wurde bereits im 15. Jahrhundert obertägig Steinkohle abgebaut. Im 18. Jahrhundert trieb man Stollen und Schächte in den Berg. Intensiviert wurde der Abbau durch die Eisenbahnnutzung im 19. Jahrhundert. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein wurden Kohle und Steinvorkommen abgebaut. Zeitweise zählte der Piesberg zu den größten Steinbrüchen Europas. Heute ist der Kultur- und Landschaftspark Piesberg Naherholungsgebiet.
Die einstige Steinbrecheranlage in Osnabrück Pye wurde 1927/1928 errichtet. Sie befindet sich zwischen dem alten Bremsberg und dem Steinlagerplatz Vosslinke, rund 200 Meter westlich vom Museum Industriekultur Osnabrück. Sie diente dem Waschen, Brechen und Verladen des abgebauten Materials. Die Anlage wurde in einem Hang durch mächtige Stützmauern gesichert. Über dem massiven Untergeschoss, in das durch vier Tore Güterwagons einfahren konnten, erhebt sich ein Stahlskelettbau mit Klinkerausfachung. Fenster ohne Laibungen deuten an, wie dünn hier die Gebäudehülle ausgeführt wurde – typisch für Industriebauten dieser Zeit. Der asymmetrische Baukörper wird von einem weitgespannten, flach geneigten Satteldach überfangen. Das Obergeschoss ist im Inneren stützenfrei gehalten und bietet einen riesigen Raum, der in zwei Zonen durch hochrechteckige Fenster belichtet wird. Seit 2010 wird das Gebäude vom Osnabrücker Dampflokfreunde e.V. als Abstellgleis, Lager und Werkstatt für historische Eisenbahnfahrzeuge genutzt.
Die GlücksSpirale wurde 1970 eingeführt, um die Bauten der Olympischen Sommerspiele 1972 in München und Kiel mitzufinanzieren. Die Zweckabgaben der Lotterie – seit ihrem Bestehen bundesweit insgesamt über 2,5 Mrd. € – werden für gemeinnützige Projekte insbesondere in den Bereichen Sport, Denkmalschutz und Wohlfahrt sowie für Projekte regionaler Organisationen verwendet.
vlnr: Peter Bröker vom Ortskuratorium Osnabrück übergibt die Bronze-Plakette an Stefan Peitz von den Dampflokfreunden (Bildquelle: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Knöpke)