Rund um LOTTO
23. Februar 2021 Zurück zur ÜbersichtSicherheit und Geborgenheit
Das Frauen- und Kinderschutzhaus der Landkreise Ammerland und Wesermarsch bietet Zuflucht in schwierigen Situationen
Schutz, Sicherheit und Zur-Ruhe-Kommen sind im Frauen- und Kinderschutzhaus der Landkreise Ammerland und Wesermarsch von besonderer Bedeutung. Seit der Eröffnung des Hauses Anfang Juli 2020 konnten bereits 40 Frauen und 40 Kinder unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen im Rahmen der Covid-19-Pandemie Zuflucht im Frauen- und Kinderschutzhaus finden, wie Franz-Josef Franke, Leiter des Kompetenzzentrums Gemeinwesenorientierte Diakonie bei der Diakonie im Oldenburger Land, mitteilt. Die jüngste Frau war 19 Jahre alt, die Älteste über 70. Die meisten Frauen sind Anfang bis Mitte 20 und kommen allen Schichten der Gesellschaft.
Aufgenommen werden alle Frauen, die Schutz vor physischer oder psychischer Gewalt im häuslichen Umfeld brauchen. Ziel ist es den Frauen Sicherheit zu bieten und ihnen zu helfen in ein eigenes Zuhause zu wechseln. Für den Aufenthalt im Frauen- und Kinderschutzhaus gibt es keine festgesetzte Höchstdauer.
„Arten der häuslichen Gewalt kommen im Kontext unseres Frauen- und Kinderschutzhauses häufig in Mischformen vor, die Aspekte sowohl psychischer, physischer, sexualisierter, sozialer oder auch ökonomischer Gewalt enthalten. Wichtig ist uns, dass es keine Rangordnung von schlimmerer und weniger schlimmer Gewalt gibt. Die Konvention des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (sog. Istanbul-Konvention) hält in Art. 3 lit. a explizit fest, dass jede häusliche Gewalt als Menschenrechtsverletzung verstanden werden muss“, betont die Einrichtungsleiterin.
Die Mitarbeiterinnen fangen die Frauen und Kinder in ihrer besonders schwierigen Situation auf. Vor allem die Beratung der Frauen und der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses spielen eine große Rolle. Auch die Unterstützung bei der Stellung von Anträgen und die Zusammenarbeit zum Beispiel mit Opferschutzinstitutionen, Ärzten, Gerichten, Polizei, Kitas und Schulen bestimmt einen großen Teil der Arbeit. Zusätzlich finden im Frauen- und Kinderschutzhaus spezifische Angebote für Kinder statt und auch eine Anleitung in hauswirtschaftlichen Belangen. Letztendlich ist die „Hilfe zur Selbsthilfe“ eine wichtige Grundlage der Arbeit, um gemeinsam mit den Frauen eine tragfähige Perspektive für ein selbstbestimmtes Leben zu erarbeiten.
Das Frauen- und Kinderschutzhaus der Landkreise Ammerland und Wesermarsch wurde mit Unterstützung durch die Starthilfeförderung der Lotterie GlücksSpirale im vergangenen Jahr eröffnet und wird von der Diakonie im Oldenburger Land betrieben. Die Einrichtung umfasst zwölf Wohneinheiten, die unterschiedlich mit Räumen und Schlafmöglichkeiten ausgestattet sind. Grundsätzlich bietet das Frauen- und Kinderschutzhaus Schlafmöglichkeiten für zwölf Frauen sowie bis zu 21 Kinder und Jugendliche. Vier Mitarbeiterinnen sind für die Frauen da. Sie werden ergänzt durch zwei Pädagoginnen für die Kinder, eine Verwaltungs- sowie eine Hauswirtschaftskraft. Auch nachts und an Feiertagen und Wochenenden ist immer eine Mitarbeiterin vor Ort
Bei der Lotterie GlücksSpirale von LOTTO Niedersachsen fließen alle Zweckerträge über den Landeshaushalt an gemeinnützige Organisationen. Seit mittlerweile 50 Jahren werden mit Hilfe der GlücksSpirale der Sport, die Denkmalpflege sowie soziale Einrichtungen in Niedersachsen unterstützt.
Der Gemeinschaftsraum dient den Bewohnerinnen zur Aufrechterhaltung sozialer Kontakte, auch zu
Corona-Zeiten. Foto: Diakonisches Werk der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg e.V.