Denkmalschutz

05.09.2025

75.000,00 € für die Windmühle in Lechtingen bei Wallenhorst

An der Instandsetzung von Mühlenschaft und Mühlenkappe der Windmühle in Lechtingen bei Wallenhorst beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) als Destinatärin der Lotterie GlücksSpirale mit 75.000,00 €. Das Denkmal im Landkreis Osnabrück gehört nunmehr zu den über 560 Objekten, die die private DSD dank zweckgebundener Spenden, Erträge ihrer Treuhandstiftungen und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.

Etwas außerhalb des Wallenhorster Ortsteils Lechtingen bei Osnabrück steht die Holländerwindmühle. 1886 beantragte Johann Rudolf Pagenstecher, Bergmeister des nahegelegenen Kohlebergwerks Piesberg, den Bau der Mühle, die ein Jahr später fertiggestellt wurde. Müller Heinrich Wolting aus Dalver pachtete sie und betrieb sie bis 1904. Eine benachbarte Motormühle konnte die Technik der Windmühle bei Windstille antreiben.

1905 übernahm der Müller Wilhelm Uhlendorf die Mühle, verunglückte jedoch 1910 bei einem Arbeitsunfall. Sein Bruder August führte den Betrieb weiter. Bis etwa 1920 wurde noch mit Wind, danach bis zur Stilllegung 1964 mit Motor gemahlen. In den 1920er Jahren verloren die Mühle bei einem Sturm Kappe und Flügel. Ein Betondach schützte die weiter genutzte Technik. 1982 begann ein Mühlenverein mit der Restaurierung: Der Windantrieb wurde rekonstruiert, die Mahltechnik instandgesetzt.

Die Mühle steht auf rundem Grundriss. Auf dem unverputzten Sockel folgt ein konkav einschwingender Schaft aus verputztem Naturstein. Die mit Eichenholzschindeln gedeckte Kappe mit Windrose dreht sich automatisch in den Wind und ragt rund 12 Meter in die Höhe. Durch das Untergeschoss, das in einen Hang gebaut ist, können Gespanne einfahren. Die benachbarte Motormühle ist ein schlichtes zweigeschossiges Gebäude mit flachem Satteldach. Auch hier sind zahlreiche originale Maschinen erhalten und restauriert worden.

Die GlücksSpirale wurde 1970 eingeführt, um die Bauten der Olympischen Sommerspiele 1972 in München und Kiel mitzufinanzieren. Die Zweckabgaben der Lotterie – seit ihrem Bestehen bundesweit insgesamt rund 2,6 Mrd. € – werden für gemeinnützige Projekte insbesondere in den Bereichen Sport, Denkmalschutz und Wohlfahrt sowie für Projekte regionaler Organisationen verwendet.

Die Übergabe des Fördervertrags für die Windmühle in Lechtingen.

Die Übergabe des Fördervertrags für die Windmühle in Lechtingen (Bildquelle: DSD).

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