Denkmalschutz

09.07.2025

44.000,00 € für die Holländer-Windmühle Wendhausen

An der Restaurierung der Kappe der Holländer-Windmühle Wendhausen in Lehre beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) als Destinatärin der Lotterie GlücksSpirale mit 44.000,00 €. Das denkmalgeschützte Objekt im Landkreis Helmstedt gehört nunmehr zu den über 560 Objekten, die die private DSD dank zweckgebundener Spenden, Erträge ihrer Treuhandstiftungen und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.

Als die Berliner Verlegerbrüder Eduard und Carl Vieweg im Jahr 1837 die alte Gutsmühle in Wendhausen zu einer Papiermühle umbauen ließen, fehlte den umliegenden Bauern eine Getreidemühle. Die technisch versierten Brüder reisten nach England, informierten sich doch über moderne Mühlentechnik und ließen daraufhin in Lehre eine neue moderne Mühle errichten.

Die Mühle wurde nach dem sogenannten „Englischen System“ gebaut – mit Bauteilen direkt aus England. Angetrieben wurden die drei Mahlgänge vollständig über ein gusseisernes Räderwerk, das in Deutschland damals nahezu unbekannt war. Schon bei ihrer Inbetriebnahme 1837 war die Mühle mit einer Windrose und Jalousieflügeln ausgestattet. Um die Leistung weiter zu steigern, erhielt sie nicht wie üblich vier, sondern sogar fünf Flügel. Zusätzlich wurde die technische Ausstattung durch Getreidereinigungsmaschinen und Elevatoren ergänzt.

Auch baulich beeindruckt die Mühle bis heute: Der konisch zulaufende Mühlenrumpf ruht auf einem rund 1,40 Meter starken Sockel aus Naturstein. Darüber erhebt sich ein einschaliges Ziegelmauerwerk mit fünf hölzernen Zwischenböden aus Nadelholz. Die Kappe ist mit Dachpappe gedeckt.

Im Jahr 1922 wurde die bis dato 17 Meter hohe Mühle um fünf Meter erhöht, erhielt ein neues Flügelkreuz mit Volljalousie sowie eine Haube aus Wittenberge. Dank der Windrose konnte sich die Mühle nun automatisch in den Wind drehen. Die Kraftübertragung erfolgte über eine eigens dafür installierte Transmission. Bei Windstille kamen ab den 1920er-Jahren zunächst ein Gas-, später ein Dieselmotor zum Einsatz. Ab 1969 übernahm schließlich ein Elektromotor den Betrieb. In den darauffolgenden Jahren wurde ein Teil der Mühlentechnik demontiert oder verkauft.

Die GlücksSpirale wurde 1970 eingeführt, um die Bauten der Olympischen Sommerspiele 1972 in München und Kiel mitzufinanzieren. Die Zweckabgaben der Lotterie – seit ihrem Bestehen bundesweit insgesamt über 2,5 Mrd. € – werden für gemeinnützige Projekte insbesondere in den Bereichen Sport, Denkmalschutz und Wohlfahrt sowie für Projekte regionaler Organisationen verwendet.

44.000,00 € für die Holländer-Windmühle Wendhausen (Bildquelle: DSD/Geschke)

An der Restaurierung der Kappe der Holländer-Windmühle Wendhausen in Lehre beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) als Destinatärin der Lotterie GlücksSpirale mit 44.000,00 € (Bildquelle: DSD/Geschke).

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